11.04.2016 03:30 | Benni Kilb

Training für den Vierbeiner: Ein Sport für Hund und Herrchen

Bockenheim

Vierbeiner und ihre Herrchen versuchen sich im Biegwald in der noch jungen Hundesportart Treibball. Jene Disziplin fördert vor allem die Kommunikation zwischen Hund und Mensch auf mehrere Meter.

Wenn es um den Klassenerhalt geht, sind fast alle Mittel recht. Da könnte auch die kämpferische Natur von Hunden als Vorbild dienen oder deren Fähigkeiten am Ball. Vielleicht sollten die Kicker der Frankfurter Eintracht daher mal einen Vormittag auf der Hundesportanlage im Biegwald verbringen.

Am Sonntagmorgen landen dort in einer halben Stunde mehr Bälle im Tor als bei der Eintracht in einer Saison. Hundehalter und ihre Vierbeiner treten auf der Anlage im Biegwald beim ersten Frankfurter Turnier in der noch recht jungen Hundesportart Treibball gegeneinander an.

Gesten und Anordnungen

Ziel ist es, dem Hund über eine Distanz von mehreren Metern die richtigen Anordnungen zuzurufen sowie die richtigen Gesten zu zeigen, damit dieser einen Gymnastikball in Richtung seines Herrchens und ein rund zwei Meter breites Tor stubst.

Mit von der Partie sind auch Maria Horn und ihr Papillon-Rüde Scooby (10). Horn ist erfahrene Hundetrainerin und hat das Turnier für den „Sportverein für Schutz- und Gebrauchshunde Frankfurt am Main“ (SSGH) organisiert. Beim Turnier im Biegwald treten beide in der Anfängerklasse an. Zu Beginn agiert Scooby noch wie ein Änis Ben-Hatira, mausert sich mit der Aufgabe jedoch zu einer Art Robert Lewandowski im Treibball.

Was auf den ersten Blick noch etwas albern wirkt, erscheint schnell als sehr sinnvolle Übung für Mensch und Hund. „Es trägt zur besseren Kommunikation zwischen meinem Hund und mir auf Distanzen von mehreren Metern bei. Hilfreich ist das vor allem, wenn mein Hund ein paar Meter von mir entfernt läuft und sich auf eine Straße zubewegt“, erklärt Horn. Treibball kann in solchen Fällen dazu beitragen, dass sich das Herrchen dem Hund besser verständlich machen kann.

Im Vergleich zu anderen und besser bekannten Hundesportarten wie Agility und Obedience spielt es beim Treibball hingegen keine allzu große Rolle, wie fit der Vierbeiner ist. „Auch für alte oder körperlich eingeschränkte Hunde eignet sich Treibball, weil es in erster Linie um die Konzentration des Hundes geht. Wichtig ist, dass die Bindung zwischen Herrchen und Hund stimmt und dessen Gehorsam schon einigermaßen gut ist“, sagt Horn, die neben Scooby noch drei weitere Hunde besitzt.
Drei Leistungsklassen

Drei Leistungsklassen gibt es beim Treibball. In der Königsklasse gilt es für Hund und Herrchen 8 Gymnastikbälle in Richtung des Tores zu bewegen. Wie Horn berichtet, gebe es Hunde, die jene Aufgabe in gerade einmal zweieinhalb Minuten meistern. „Dies zu beobachten ist schon ziemlich beeindruckend und motiviert einen dazu, sich selbst und seinen Hund auch dazu zu befähigen“, sagt Horn.

In Hessen, also auch in Frankfurt, sei jene Hundesportart allerdings noch nicht sonderlich populär. Dies möchte Horn nun ändern und hat aus diesem Grund auch das Turnier im Biegwald mit auf die Beine gestellt. Mit Treibball könnte es also schneller aufwärts gehen als bei der Frankfurter Eintracht. Ausgedacht hat sich die Hundesportart, wie Horn erzählt, eine Frau, der aufgefallen war, wie viel Spaß ihr Hund daran hatte, leere Fässer über den Hof zu rollen. Vielleicht sollten sich die Eintracht-Spieler auch erst einmal daran wagen, bevor sie sich wieder mit Bällen beschäftigen.

(bki)

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